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AxRechtsanwälte - AR berät HNVG in Bezug auf die Neustrukturierung des Klärwerks der Heilbronner Entsorgungsbetriebe an der Austraße

Das Projekt.
Mit einem über zehn Jahre angelegten Maßnahmenbündel wollen die Heilbronner Entsorgungsbetriebe mit ihrem Klärwerk an der Austraße möglichst energieautark werden. Kostenpunkt: 38,5 Millionen Euro. Die Heilbronner Kläranlage an der nördlichen Gemarkungsgrenze zu Neckarsulm soll für 38,5 Millionen Euro auf Höhe der Zeit gebracht werden, aber nicht auf einen Schlag, sondern Schritt für Schritt innerhalb der nächsten zehn Jahre. Erneuert werden vor allem das Blockheizkraftwerk (BHKW), die Klärschlammverladung und die Elektrotechnik, hinzu kommen einige andere Maßnahmen.

Die Kosten.
Auch wenn das Klärwerk an der Austraße 201 auf den ersten Blick gut dastehe, sei vieles 20 bis 25 Jahre alt und nicht mehr effizient nutzbar, teils gebe es gar keine Ersatzteile mehr, erklärte Baubürgermeister Wilfried Hajek in einer Sitzung des Heilbronner Gemeinderats. Ohne Gegenstimme und ohne Diskussion haben die Stadträte dem Großprojekt zugestimmt und gleichzeitig die auf 4,6 Millionen Euro bezifferten Planungen an die Süddeutsche Abwasserreinigungs-Ingenieur GmbH (SAG) mit Sitz in Ulm vergeben.

Die Investitionen.
Die Investitionen müssen die ans Heilbronner Abwassernetz angeschlossenen Nachbargemeinden nach einem Verteilungsschlüssel zu insgesamt 30 Prozent mittragen. Gleichzeitig dürften sich die Abwassergebühren durch die Millioneninvestition um 30 Cent/Kubikmeter erhöhen. Andere Einflüsse könnten die Gebühren nach langen Jahren der Stagnation bis in zehn Jahren aber weiter steigen lassen. Derzeit sind sie mit 1,78 Euro pro Kubikmeter Schmutzwasser im Vergleich zu anderen Städten in Baden-Württemberg relativ niedrig. Mit Geld vom Land sei nicht zu rechnen, da im Prinzip alte Anlagen durch neue ersetzt werden. Mit dem umfassenden Maßnahmenbündel wollen die städtischen Entsorgungsbetriebe ihrem energiepolitischen Ziel einer möglichst energieautarken Kläranlage ein gutes Stück näher kommen. Allein schon mit dem neuen, effizienteren BHKW und spezieller Module lasse sich der Strombedarf zu 75 Prozent abdecken. Mit Fertigstellung der laufenden Faulturmeinhausung steigere sich der Eigenstromanteil auf 80 bis 90 Prozent. Eine neue beheizbare Tankanlage zur ganzjährigen Annahme von organischen Reststoffen wie etwa Abwasser aus Kompostwerken, Fette, Speisereste oder Molke werde den Gasertrag weiter steigern und somit die „möglichst energieautarke Kläranlage theoretisch“ möglich machen, heißt es in der Ratsvorlage. Aus den baulichen Maßnahmen an der Austraße ragen drei neue, jeweils 27 Meter hohe Kamine heraus. Über sie sollen wesentlich geringere Mengen an Staub, Stickoxiden und Schwefel freigesetzt werden, außerdem entstünden keine neuen Reststoffe wie zum Beispiel Asche. Die Abgasreinigung sei ökologisch nachhaltig.

Der Hintergrund.
Die Abteilung Abwasser ist zuständig für die Ableitung und Behandlung der Abwässer der Stadt Heilbronn und angeschlossener Nachbarkommunen wie Brackenheim, Leingarten, Talheim/Schozach und Flein. Seit 1. Januar 2005 ist die Heilbronner Versorgungs GmbH (HNVG) Betriebsführerin für die Abteilung Abwasser. Die Länge des öffentlichen Kanalnetzes beträgt ca. 545 Kilometer im gesamten Stadtgebiet. Überwiegend handelt es sich um Mischwasserkanäle, das heißt häusliches Schmutzwasser und Regenwasser der Dachflächen wird gemeinsam abgeleitet. Eine Ausnahme bildet das Areal Wohlgelegen, für das ein innovatives neues dreigliedriges Entwässerungssystem entwickelt wurde, um Regenwasser über Mulden und Teiche in den Neckar zu führen und behandlungsbedürftiges Regenwasser der Hof- und Straßenflächen über Leichtflüssigkeitsabscheider und einen Bodenfilter zu reinigen. Die Abteilung Abwasser plant, baut, betreibt und unterhält die Kanalisation, die Regenüberlaufbecken sowie die Pumpwerke und das Klärwerk in der Austraße 201. Das Klärwerk hat eine Ausbaugröße von 500.000 Einwohnern. Außer für die Stadt Heilbronn nimmt die HNVG auch Betriebsführungen für die Gemeinden Brackenheim, Neudenau, Massenbachhausen und den Zweckverband Abwasserbeseitigung Leintal wahr.